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monochrom – ein Einführungsabend ins Thema

Ein monochromes Farbschema meint die Kombination von dunklen, hellen, gedämpften Abstufungen einer einzigen Farbe. Die Einschränkung muss nicht langweilig wirken. Vielmehr hebt sie die Aussage der gewählten Farbe hervor und ergibt ein harmonisches Bild.



Die Regionalgruppe Zürich Oberland, eine Untergruppe von «Textilforum», der Interessengemeinschaft Weben Schweiz, trifft sich einmal im Monat in der Webstube Fehraltdorf ZH. Die einzelnen Abende gelten verschiedenen textilen Bereichen. Daneben bestimmt die Gruppe anfangs jeden Jahres ein Thema, mit dem sich die Weberinnen in den kommenden Monaten zu Hause beschäftigen. Die Ergebnisse werden dann im Oktober und November den anderen vorgestellt, jede Teilnehmerin erhält von jeder Arbeit eine Probe und eine Anleitung. Für das Jahr 2022 hat die Gruppe «monochrom» gewählt.


Mitte Januar kamen wir schwer beladen mit alten Zeitschriften, Werbekatalogen, Kalendern, bunten Magazinen in der Webstube Fehraltdorf an. Im Gepäck hatten wir auch Schere, Leim und Blankokarten. Als Einstieg ins Thema «monochrom» wollten wir uns diesmal nicht mit Fäden, sondern ganz unbeschwert nur mit Farben an sich beschäftigen. Wir zerrissen und zerschnitten die mitgebrachten Druckerzeugnisse, um dann mit den Schnipseln kleine, monochrome Collagen anzufertigen.






Monochrom war die Vorgabe, aber gar zu eng wollten wir es nicht sehen. Weisse Ränder, die beim Zerreissen entstehen, waren erlaubt, und auch sonst liessen wir uns die eine oder andere Freiheit.

Während der nächsten eineinhalb Stunden war dann nicht mehr viel anderes zu hören, als Papierrascheln, leises Fluchen über verstopfte Leimtuben und gedämpfte Fragen: «Kann ich ein wenig von dem Himmel auf deinem Kalenderbild haben?» - «Hat jemand etwas von diesem Grün?» - «Ich brauche Gelb, darf ich diese Banane ausschneiden?»






Als wir uns zu einem Ende durchrangen, sah die Webstube chaotisch aus und benötigte dringend einen Staubsauger. Herausgekommen waren jedoch phantastische kleine Kostbarkeiten. Befriedigt besahen wir uns die ausgelegten Ergebnisse und erzählten uns gegenseitig von den Gedanken, die wir beim Gestalten gehabt hatten. Auch wenn es sich hier «nur» um Papierarbeiten handelte, war bei vielen Arbeiten der textile Hintergrund der Weberin spürbar. Nun freuten wir uns, zu Hause auf dem Webstuhl mit Garnen ans monochrome Werk zu gehen.





Text und Fotos: Christine Läubli

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